Die Sülchenkirche

Meinradskulptur von Ralf Ehmann vor der Sülchenkirche

Skulptur des Hl. Meinrad vor der Sülchenkirche - Foto: Ralf Ehmann

Der Meinradweg von Sülchen nach Einsiedeln

 

Das neue Geläute für die Sülchenkirche

Das neue, nun vierstimmige Geläute in der Sülchenkirche ist jetzt fertiggestellt. Ein Jahr nach der Glockenweihe fanden die beiden neugegossenen Glocken, gewidmet der Hl. Martha bzw. dem Hl. Meinrad, im neu errichteten Glockenstuhl ihren Platz.

>>> Zum Artikel auf www.DRS.de

Gottesdienste in Sülchen

Ein regelmäßiger Gottesdienst findet in der Sülchenkirche statt

  • Dienstags
  • um 19:00 Uhr

Bitte beachten Sie, dass es ausnahmsweise Änderungen geben kann. Die geplanten Gottesdienstzeiten finden Sie hier

Öffnungszeiten
  • Die Kirche ist täglich (außer Dienstag und Mittwoch) ab 8:00 bis ca 18:00 Uhr geöffnet
  • Dienstags wird die Kirche um 9:00 Uhr geöffnet
  • Mittwochs wird die Kirche um 12:00 Uhr geöffnet

(Alle Angaben ohne Gewähr - in Ausnahmefällen sind Änderungen möglich)

Meinrad von Sülchen

Meinrad wurde kurz vor 800 im Sülchgau bei Rottenburg geboren. Seine Eltern sandten ihn zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau, wo er später Priester und Mönch wurde. Abt Erlebald sandte den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch Meinrad verspürte eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler ans Südufer des Sees und um 835 schließlich in den „Finstern Wald“, wo er 26 Jahre lebte. Meinrad pflegte ein intensives Gebetsleben, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn besuchten. Dabei war er vor allem ein großer Ratgeber. Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, doch wurde er von ihnen aus Habgier erschlagen. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück.

 

Am Montag, 6. Mai, wird Bischof Dr. Gebhard Fürst in Rottenburg einen neuen Fahrradpilgerweg mit dem Namen „Meinradweg“ eröffnen. Er beginnt bei der Sülchenkirche, der Taufkirche des heiligen Meinrad, führt über die Erzabtei Beuron zum Weltkulturerbe Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen zum größten Wallfahrtsort der Schweiz, dem Kloster Einsiedeln.

Die Eröffnungsfeier beginnt um 10 Uhr mit einer Andacht in der Sülchenkirche. Ab 10.30 Uhr fällt nach der Enthüllung einer Meinrad-Statue von Bildhauer Ralf Ehmann dann der Startschuss für die erste Etappe nach Beuron. Drei Benediktinermönche aus Einsiedeln werden den Weg als Erste vom Anfang bis zum Ende befahren. Von Rottenburg bis nach Hechingen begleitet sie Weihbischof Matthäus Karrer sowie eine Schar von Fahrradfahrern aus der Region. Alle Interessierten sind herzlich zum Mitradeln eingeladen. Bischof Fürst wird den Fahrradfahrern den Reisesegen spenden. In Hechingen ist eine Einkehr beim Bildungshaus St. Luzen geplant.

Die rund 275 Kilometer des Meinradwegs lassen sich in vier Tagesetappen meistern. Die erste Etappe nach Beuron lässt sich dabei durch eine Übernachtung in Hechingen aufteilen. Die zweite Etappe führt von Beuron an den Bodensee, wo die Stadt Radolfzell, das Kloster Hegne und die Insel Reichenau die Fahrradpilger erwartet. In der dritten Etappe geht es nach Konstanz mit seinem Münster und weiter über die Landesgrenze in den Schweizer Kanton Thurgau, zum Kloster Fischingen als Ziel. Die letzte Etappe von Fischingen nach Einsiedeln ist aufgrund von zwei Passhöhen dann die anspruchsvollste. Doch werden die Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m.ü.M.) und auf dem Etzelpass (950) mit wunderbaren Ausblicken belohnt.

Der heilige Meinrad gilt als „Märtyrer der Gastfreundschaft“. So lädt der Meinradweg mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. Anhand der mittelalterlichen Vita des Heiligen können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen: Meinrads Lebensstationen geben den Routenverlauf vor. Der Meinradweg möchte eine zeitgemäße Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein und an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs unter anderem auch durch den Martinusweg lebendig ist. Hinter dem Meinradweg steht ein Projektteam aus Mitarbeitenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg i. Br. und dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz.

Gregor Moser

 

Infos zum Radweg finden Sie unter  https://meinradweg.com

 

Quelle: DRS.de

Hotspot der Glaubensgeschichte

- Die Sülchenkirche in Text und Bild finden Sie   >>> hier <<<

- "Sülchen -  Hotspot unserer Glaubensgeschichte": Das E-Book zum Download finden Sie    >>> hier <<<

(Quelle: http://www.drs.de/initiativen/wiedereroeffnung-suelchenkirche.html )

Die Sülchenkirche- Ein Wahrzeichen!

Was für Funde! Funde, die tief hineinblicken lassen in die Geschichte, in die Anfänge des vor 1500 Jahren einsetzenden wichtigsten kulturellen Prozesses der nachrömischen Ära, der Christianisierung des Neckarraums und der Alemannen.

Das Zeichen des Kreuzes, das der Boden unter der Sülchenkirche freigab, ist hierfür Indiz und Offenbarung zugleich. Zweimal gleich trat es in Form von Scheibenkreuzen zu Tage und bezeugte damit die Auf- und Annahme des christlichen Lebens der hier zur letzten irdischen Ruhe Bestatteten, ihren Glauben an das Erlösungswerk Jesu Christi und ihre Hoffnung als auf Jesu Christi Tod und Auferstehung Getaufte auf das ewige Leben in Gott.

Unter den mehr als 170 freigelegten Grä- bern gehören allein 78 der alemannischen Zeit an. Als „unvergleichlich“, als „einzigartig“ bestimmen die Archäologen die Funde. Manche geben Hinweise auf Menschen burgundischer, fränkischer Herkunft. Auf sie mag auch das Urpatrozinium des Hl. Martin von Tours (316-397), des Nationalheiligen der Franken, zurückgehen.

Schon immer umwehte die Aura des Besonderen die Sülchenkirche. Deutlich noch in der Landschaft erkennbar, war ihr eine alte Mittelpunktsfunktion eigen. Dank der Ausgrabungen der Jahre 2012 bis 2015 trat nun ans Licht, dass hier im Herzen des alemannischen „Sulichi“ vor den Toren des römischen Sumelocenna und des spätmittelalterlichen Rottenburg sogar ein Zentrum, ein Ausgangspunkt der Christianisierung gelegen hatte. Dabei offenbarten die archäologischen Einsichten der vorausgegangenen Jahrzehnte das historische Sulichi als eine der größten alemannischen Siedlungsflächen zwischen den Vogesen und dem Lech.

Mittelpunktfunktion hatte die Sülchenkirche als Urpfarrei und Mutterkirche mit einem ursprünglich bis nach Tübingen sich erstreckenden Sprengel bis Ende des 18. Jahrhunderts, als Kiebingen, Wurmlingen und Wendelsheim noch hierher eingepfarrt waren.

Gleich einem mächtigen Denkmal steht das Gotteshaus von Sülchen in der vom Neckarlauf gebildeten Ebene unterhalb des Ausläufers des Tübinger Spitzberges mit der Wurmlinger Kapelle auf dem Gipfel. 1869 entstand hier in dem auf uraltem Grund, 1513 vollendeten Bau der Sülchenkirche die Grablege der Bischöfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Spätestens seit 680 n. Chr., das wissen wir jetzt durch die archäologischen Forschungen, war die Sülchenkirche ein herausragender kultureller Mittelpunkt. Damals schon stand am Ort des heutigen Baus eine Kirche aus Stein. Das ist für sich schon eine historische Sensation! Sind doch sonst aus der Zeit vor 700 im alemannischen Kulturraum fast nur Holzkirchen bekannt.

Eine weitere Sensation: Dieser Sakralbau ist – wiederum singulär - über einem alemannischen Gräberfeld errichtet worden. Die Aufhebung der strikten Trennung von Verstorbenen und Lebenden, die Einbeziehung des Gedächtnisses der Toten in den Gottesdienst der Lebenden zeugt von dem entscheidenden kulturellen Wandel, den der christliche Glauben mit seiner Hoffnung auf die Auferstehung der Toten und das ewige Leben herbeiführte.

Dass dies in der Sülchenkirche aufgrund der archäologischen Fundsituation nun in überzeugender Weise zu Tage trat, macht das Denkmal Sülchenkirche mit seiner Baugeschichte zu einem Wahrzeichen der Anfänge des christlichen Glaubens.

Der historische Zufall wollte es, dass unter Aspekten der topographischen Zentralität Rottenburg 1821/28 zum Bischofssitz für die Katholiken Württembergs bestimmt und damit an einem Ort angesiedelt wurde, der bereits im frühesten Mittelalter, Zentrum und Ausgangspunkt des christlichen Glaubens gewesen ist.

Für uns alle in Rottenburg ist Sülchen gleich dem christlichen Glauben der Alemannen Wahrzeichen des „Gottesackers“ unserer Verstorbenen, Pflanzstätte ewigen Lebens durch unseren Schöpfer und Herrn.

Diakon Wolfgang Urban

Das Museum
  • Der archäologisch-museale Teil der Sülchenkirche ist nur mit Führung zugänglich. Führungstermine und weitere Informationen erhalten Sie hier
  • Die Räumlichkeiten in der Unterkirche mit Ausstellungsbereich und Bischofsgruft ermöglichen nur eine beschränkte Teilnehmerzahl von 15 Personen pro Führung. Planen Sie bei größeren Gruppen bitte zwei Führungen ein.
  • Die Unterkirche ist nur über eine Treppe zugänglich.
  • Sanitäre Anlagen sind auf dem Friedhofsgelände vorhanden.

 

http://suelchen-museum.de/